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DiscorsiPubblicato il 9 ottobre 2025

Olma 2025

St. Gallen, 9. Oktober 2025 - Ansprache von BP Karin Keller-Sutter

La presidente della Confederazione Karin Keller-Sutter, con Saeuli Paola e Mathias Reynard, presidente del Consiglio di Stato del Cantone del Vallese, all'inaugurazione dell'82ª edizione della fiera svizzera OLMA.

Meine Damen und Herren

Mit Ihrem diesjährigen Motto «Gnüsse a de OLMA» holen Sie mich perfekt ab. Die Walliser Gäste vielleicht etwas weniger, diese «gnüssed» nämlich nicht, «schii gniessänd». Apropos: Ich finde es überaus grosszügig von den St. Gallern, dass sie den Kanton Wallis als Gastkanton eingeladen haben. Nötig hätte er die wunderbare Bühne, die die OLMA bietet, ja nicht.

Wie eine Umfrage vor vier Jahren gezeigt hat, geniesst das Wallis in der Schweizer Bevölkerung jedenfalls mehr Sympathien als der Kanton St. Gallen. Ich weiss: Das ist kaum zu glauben!

Es ist allerdings höchst unwahrscheinlich, dass die Umfrage von unseren Zürcher Freunden und Freundinnen manipuliert wurde: Der Kanton Zürich schnitt nämlich noch schlechter ab als St. Gallen. St. Gallen und Wallis haben aber auch viele Gemeinsamkeiten: So haben beide vor kurzem das Kantonsreferendum gegen die Einführung der Individualbesteuerung beschlossen.

Sie müssen sich jetzt aber keine Sorgen um die Hühner in der Halle 7.1 machen: Ich werde – zumindest heute! – keines mit Ihnen rupfen. Aber eigentlich wollte ich ja sagen: Ich «gnüsse» es tatsächlich jedes Mal sehr, wenn ich hier – quasi vor meiner Haustüre –, an der grössten und schönsten Messe der Schweiz teilnehmen darf.

Darum jetzt schon: Ganz herzlichen Dank für die Einladung!

Meine Damen und Herren

Die OLMA steht sinnbildlich für Vieles, was die Schweiz ausmacht, und ich möchte als erstes sagen: Sie steht für Resilienz! Sie hat in ihrer 83-jährigen Geschichte schon manchen Sturm überstanden. Nehmen Sie nur das Jahr 1950. Da gab es erstmals einen Gastkanton – und gekommen sind ausgerechnet die Nachbarn aus dem…. Thurgau.

Es wurde mir jedoch versichert: Im Wesentlichen war das Mobiliar nach der Veranstaltung noch vorhanden. Oder vor 5 Jahren: Da war Pandemie und die OLMA fand das erste Mal in ihrer Geschichte gar nicht statt. Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht, ich habe das jedenfalls verdrängt. Aber das Entscheidende ist: der OLMA konnte es nichts anhaben.

Das führt mich zur Frage: Was macht die OLMA eigentlich so erfolgreich?

Ich würde meinen, es ihre Bodenständigkeit, ihre tiefe Verwurzelung in der Region. Dass sie unsere Traditionen lebt  - und trotzdem nie stehen bleibt! Denken Sie nur an die «Game Zone mit Farming Simulator und Nintendo» in der Halle 9.1A!

Man sähe gerne die Augen der OLMA-Gründer, wenn sie das hörten! Wobei: Ich gebe zu, auch ich selber halte mich immer noch lieber an die Hühner, zumindest an die ungerupften, und an die «Chäs-Stobe». Allerdings wussten bereits die Gründer der OLMA, dass Landwirtschaft mehr ist als Tiere, Milchwirtschaft und Ackerbau.

Darum hatte es schon an der ersten OLMA Stände für das Gewerbe, für Maschinen und Geräte, für die Waldwirtschaft, für die Eidgenössische Materialprüfungsanstalt – und sogar ein Kino gab es damals schon. Mit der Zeit kamen mehr und mehr Bereiche dazu.

Die OLMA wurde so zu einer breiten Schau für einheimisches Schaffen, für traditionelles Handwerk, Seite an Seite mit innovativen Unternehmen und modernsten Technologien. Und damit komme ich zu einer weiteren Stärke unseres Landes, für die auch die OLMA steht: Die vielfältige, innovative Wirtschaft – und, man sollte das nie vergessen: Die Arbeit und die Ausbildung, die dahinter stecken.

Warum betone ich das? Weil wir gerade in diesen turbulenten Zeiten gut daran tun, uns auf unsere Stärken zu besinnen und diese zu pflegen. In diesen Wochen und Monaten kumulieren sich weltweit Entwicklungen, die schon vor Jahren begonnen oder die sich zumindest abgezeichnet haben. Es sind Entwicklungen, die verunsichern, und sie stellen unser Land, sie stellen auch viele von Ihnen, vor grosse Herausforderungen.

Als kleines Land mit einer international ausgerichteten Volkswirtschaft ist die Schweiz von den handelspolitischen Verwerfungen besonders betroffen. Natürlich stehen manche dieser Entwicklungen ausserhalb unseres Einflussbereichs. Aber das heisst nicht, dass wir nichts tun können.

Wir haben, ich habe es gesagt, viele Stärken und wenn wir diese pflegen, können wir auch auf ihnen weiterbauen. Auf unseren soliden Institutionen, auf unserer lebendigen Demokratie, aber auch, ich habe es gesagt, auf unserer Innovationskraft. Eine Innovationskraft, die wir nicht nur unseren guten Hochschulen und ihrer Spitzenforschung zu verdanken haben, sondern genauso sehr unseren KMU und unserem dualen Bildungssystem. Dieses duale Bildungssystem ist ein absoluter Trumpf, ich verzichte jetzt auf einen englischen Kalauer…

…Pflegen wir diesen Trumpf!

Zu den Stärken der Schweiz zählen aber auch die soliden Finanzen der öffentlichen Hand. Es braucht heute nicht mehr den Blick zurück in die Geschichte - die Gegenwart bietet Anschauungsmaterial genug, um zu sehen, wie destablisierend hohe Staatsschulden sein können.

Man kann es nicht oft genug sagen:

Nur ein finanziell gesunder Staat kann Sicherheit gewähren.

Nur ein finanziell gesunder Staat ist auch ein sozialer Staat.

  • Nur ein finanziell gesunder Staat ist in der Lage, rasch und wirksam auf ausserordentliche Situationen zu reagieren, ohne in eine gefährliche Verschuldungsspirale zu geraten.
  • Und nur ein finanziell gesunder Staat ist auch ein unabhängiger, ein souveräner Staat.
  • Oder in aller Kürze: Nur ein finanziell gesunder Staat ist ein starker Staat.

Und wir haben gerade in diesen turbulenten Zeiten ein Interesse daran, dass das auch so bleibt.

Seit einigen Jahren geht die Entwicklung in der Schweiz jedoch in die falsche Richtung: Die Ausgaben des Bundes steigen schneller als die Einnahmen. Wir leben also letztlich über unseren Verhältnissen. Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt, diese Entwicklung zu korrigieren.

Der Bundesrat ist sich bewusst, dass das schwierig wird. Aber er weiss auch: Es wird nicht einfacher!

Meine Damen und Herren

Ich habe es zu Beginn gesagt: Ihr Motto «Gnüsse a de OLMA» holt mich bestens ab. Weil ich weiss, dass Sie dieses Versprechen einlösen werden. Die OLMA ist ja schliesslich auch eine Genuss-Messe. Geniessen, und noch besser: zusammen geniessen, das sollten wir nicht verlernen. Geniessen können, das heisst auch, sich bewusst zu werden, dass es uns immer noch gut geht.

Verstehen Sie mich nicht falsch, ich möchte nichts beschönigen: Es sind keine einfachen Zeiten und auch bei uns geht es nicht allen gut. Aber wir können zusammen dafür sorgen, uns dafür einsetzen, dass unser Staat leistungs- und handlungsfähig bleibt. Dass wir unseren Wohlstand erhalten und auch unseren Kindern eine erfolgreiche Zukunft bieten können.

Dafür müssen wir – ich wiederhole mich – zusammenstehen und unsere Stärken pflegen. Ich bin zuversichtlich, dass uns das gelingen kann. Zuerst freue ich mich jetzt aber auf die Begegnung mit dem Säuli Paola. Umso mehr, als es eigentlich nichts versauen kann, weil ich nämlich zum ersten Mal eine Schürze tragen werde.

Ich habe sie zu meiner Wahl als Bundespräsidentin von einer Walliserin erhalten und zwar von Viola Amherd. Extra für die OLMA. In diesem Sinne ein Dank ins Wallis – und bei dieser Gelegenheit gleich auch an alle Walliserinnen und Walliser, die bei der nächsten Umfrage gnädig sind mit dem Kanton St. Gallen. Unsere Sympathie ist Ihnen jedenfalls gewiss.

Ein Dank auch an die OLMA und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an die Ausstellerinnen und Aussteller und an alle Bäuerinnen und Bauern. Sie tragen mit Ihrer Arbeit täglich zu einer lebenswerten Schweiz bei.

Ich schliesse mit dem Dank für Ihre Aufmersamkeit - geniessen Sie die elf schönsten Tage im Jahr, geniessen Sie die 82. Olma!

Consigliera federale Karin Keller-Sutter

La presidente della Confederazione Karin Keller-Sutter durante la prima seduta ufficiale del Consiglio federale del 2025.

Anno presidenziale 2025

Karin Keller-Sutter sarà la presidente della Confederazione nel 2025.

La consigliera federale Karin Keller-Sutter all'inizio del dibattito al Consiglio nazionale

Biografia

La consigliera federale Karin Keller-Sutter è a capo del Dipartimento federale delle finanze da gennaio 2023.

Foto autografata

Ordinare una cartolina autografata dalla Presidente della Confederazione svizzera.

La consigliera federale Karin Keller-Sutter discute con il giornalista Sebastian Ramspeck durante una tavola rotonda.

Interviste e contributi

Selezione di interviste della Presidente della Confederazione Karin Keller-Sutter.

La presidente della Confederazione Karin Keller-Sutter parla alla sessione di primavera delle Camere federali

Discorsi

I discorsi della presidente della Confederazione Karin Keller-Sutter in versione integrale.