Der Bundeshaushalt schloss das Jahr 2021 mit einem hohen Defizit von 12,2 Milliarden Franken ab. Das Defizit ist wie im Vorjahr auf die hohen Ausgaben zur Bewältigung der Corona-Pandemie zurückzuführen.
Das Wichtigste in Kürze

Beschreibung der Grafik: Die Grafik zeigt die Rechnungsergebnisse des Bundes von 1990 bis 2021, einerseits in Prozent des Bruttoinlandprodukts, andererseits in absoluten Zahlen. Dabei zeigen sich in den Jahren 1993, 2020 und 2021 grosse Defizite und damit starke Ausreisser nach unten, in den Nullerjahren aber auch grosse Überschüsse.
Für die Bewältigung der Pandemie hat der Bund 2021 insgesamt 14 Milliarden ausgegeben. Davon sind 12,3 Milliarden Franken als ausserordentliche Ausgaben verbucht worden. Insgesamt resultierte ein Finanzierungsdefizit von 12,2 Milliarden Franken, doppelt so hoch wie budgetiert, da ein grosser Teil der coronabedingten Ausgaben erst mit Nachträgen im Verlauf des Jahres beantragt werden konnte. Nach 2020 schrieb der Bund 2021 infolge der Pandemie zum zweiten Mal ein grosses Defizit.
Für die Jahre 2023–2025 rechnet der Bund mit einer Rückkehr zur finanzpolitischen Normalität und erwartet ausgeglichene bis leicht positive Saldi im ordentlichen Bundeshaushalt.
Hohe Ausgaben aufgrund der Pandemie
Die Ausgaben haben 2021 auf hohem Niveau mit 0,5 Prozent leicht zugenommen und sind wie im letzten Jahr geprägt durch die Bewältigung der Corona-Pandemie. Die grössten Ausgabenposten betreffen die Kurzarbeitsentschädigung (4,3 Mrd.), die Härtefallhilfe (4,2 Mrd.) und den Covid-Erwerbsersatz (1,8 Mrd.). Insgesamt blieben die Corona-Ausgaben etwas unter dem Vorjahr (-0,9 Mrd.) und ein grösserer Anteil davon wurde über den ordentlichen Haushalt finanziert (+1,4 Mrd.). Die hohen Einnahmen aus der Mehrwertsteuer und der direkten Bundessteuer führten auf der Ausgabenseite zu einem Anstieg der Einnahmenanteile der AHV und der Kantone (+1,3 Mrd.).
Einnahmen haben deutlich zugenommen
Die Einnahmen haben sich im Vergleich zum Vorjahr sehr robust entwickelt und sind um 5,6 Prozent angestiegen. Die stärkste Zunahme verzeichnen die Mehrwertsteuer (+1,4 Mrd.) und die direkte Bundessteuer (+1,2 Mrd.). Auch die Gewinnausschüttung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) fiel höher aus (+0,7 Mrd.). Die Zusatzausschüttungen von 1,3 Milliarden Franken werden 2021 erstmals als ausserordentliche Einnahmen verbucht und tragen damit zum Abbau der Corona-Schulden bei. Die Einnahmen aus der Verrechnungssteuer blieben 0,3 Milliarden Franken unter dem Vorjahr – damit erhärtet sich eine Trendwende mit tieferen Erträgen.
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Letzte Änderung 25.05.2022