Bundesschulden

Das Schuldenniveau der Schweiz ist im internationalen Vergleich tief. Doch wie hoch sind die die Schulden des Bundes und wie setzen sie sich zusammen?

Das Wichtigste in Kürze

Der Bund hatte Ende 2022 Schulden von 120 Milliarden Franken. Dies entspricht einer Schuldenquote von 15,6 Prozent des BIP. Für den Gesamtstaat (Bund mit Kantonen und Gemeinden) beträgt die Maastricht-Schuldenquote per Ende 2022 27,6 Prozent des BIP.

Trotzdem ist das Schuldenniveau der Schweiz im internationalen Vergleich nach wie vor tief. Dies verdankt der Bund auch der «Schuldenbremse». Noch 2005 hatten die Bundesschulden ca. 130 Milliarden betragen. Seit der Einführung der Schuldenbremse 2003 konnte der Bund seine Schulden stark abbauen. 2020 bis 2022 sind die Schulden infolge der Corona-Pandemie nun aber wieder deutlich angestiegen.

Die coronabedingte Verschuldung widerspiegelt sich im Fehlbetrag des Amortisationskontos. Dieser Fehlbetrag, der durch die ausserordentlichen Ausgaben abzüglich der ausserordentlichen Einnahmen entstanden ist, betrug Ende 2022 22,7 Milliarden Franken und muss gemäss Finanzhaushaltgesetz (FHG) wieder abgebaut werden. Das Parlament hat entschieden, an diesem vollständigen Abbau festzuhalten, aber die Frist dafür zu erstrecken. Bis 2035 sollen diese Schulden wieder abgebaut werden. Dazu dienen die künftigen Finanzierungsüberschüsse im ordentlichen Haushalt sowie die ausserordentlichen Einnahmen aus der Gewinnausschüttung der Nationalbank.


Entwicklung der Schulden und Schuldenquoten 1990 - 2021
Entwicklung der Schulden und Schuldenquoten 1990 - 2022

Wie setzen sich die Schulden des Bundes zusammen?

Rund 83 Milliarden davon sind Schulden am Geld- und Kapitalmarkt. Die Bruttoschulden des Bundes umfassen zusätzlich auch weitere Verbindlichkeiten, bespielweise offene Zahlungen gegenüber Steuerpflichtigen, Kantonen oder Unternehmungen des Bundes.

Wie nimmt der Bund Schulden auf?

Um Fremdmittel aufzunehmen, gibt der Bund Schuldpapiere aus, so genannte Eidgenössischen Anleihen («Eidgenossen») und Geldmarktbuchforderungen. Diese Schuldpapiere stellen Wertpapiere dar und können von den Kreditgebern während der Laufzeit, wie andere Wertpapiere auch, frei gehandelt werden.

  • Bei den Geldmarktbuchforderungen handelt es sich um kurzfristige Mittelaufnahmen, also Kredite, mehrheitlich mit einer Laufzeit von drei Monaten und maximal 12 Monaten.

  • Die Eidgenössischen Anleihen garantieren eine langfristigere Geldaufnahme und weisen eine Laufzeit von bis zu 50 Jahren auf.

Für seine Schulden zahlt der Bund insgesamt einen Preis, die Schuldzinsen. Die Belastungen beliefen sich im Jahr 2022 auf insgesamt fast 939 Millionen Franken. Der Bund verfolgt eine langfristige Strategie und zeichnet deshalb Schuldpapiere mit Laufzeiten von bis zu 50 Jahren.

Bei wem hat der Bund Schulden?

Da die ausgegebenen Geld- und Kapitalmarktpapiere nicht auf Namen lauten und mit ihnen gehandelt wird, weiss der Bund auch nicht abschliessend, von wem sie gehalten werden. Die Statistik der Schweizerischen Nationalbank liefert jedoch Hinweise, wie sich die Investorenbasis der Eidgenössischen Anleihen zusammensetzen dürfte: zu einem Grossteil aus inländischen Anlagefonds und Versicherungen, etwa 17 Prozent entfallen auf ausländische Anleger, und der Rest verteilt sich auf Pensionskassen, Banken und andere inländische Investoren. Seine Schulden hat der Bund demnach grösstenteils bei institutionellen Investoren aus dem Inland.

Investorenbasis der «Eidgenossen»
Investorenbasis der «Eidgenossen»

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Letzte Änderung 13.02.2024

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